{"id":45939,"date":"2024-10-07T11:58:12","date_gmt":"2024-10-07T09:58:12","guid":{"rendered":"https:\/\/jokira.at\/?p=45939"},"modified":"2024-10-07T11:58:13","modified_gmt":"2024-10-07T09:58:13","slug":"nicht-ausbildende-betriebe-zur-kasse-bitten-und-weitere-reformen","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/jokira.at\/news\/nicht-ausbildende-betriebe-zur-kasse-bitten-und-weitere-reformen\/","title":{"rendered":"Nicht ausbildende Betriebe zur Kasse bitten und weitere Reformen"},"content":{"rendered":"\n
Der Gesch\u00e4ftsf\u00fchrer der SP\u00d6-Bundesbildungsorganisation Wolfgang Markytan fordert eindringlich Reformen bei der Lehrlingsausbildung. Daf\u00fcr sollen nicht ausbildende Unternehmer zur Kasse gebeten werden und Ausbildungsbetrieben mehr auf die Finger geschaut werden.<\/strong><\/a><\/p>\n\n\n\n \u201e\u00d6sterreich ben\u00f6tigt dringend mehr Fachkr\u00e4fte. Nur eine deutliche Verbesserung der Lehrlingsausbildung f\u00fchrt zu mehr Fachkr\u00e4ften\u201c, betont Markytan. Die SP\u00d6-Bildung bezieht sich dabei auf das \u201eWhitepaper Fachkr\u00e4ftebedarf 2024\u201c von der Arbeiterkammer.<\/p>\n\n\n\n Gefordert ist u.a. ein Fonds, in den diejenigen Unternehmen einzahlen, die keine Lehrlinge ausbilden,<\/strong> weiters eine Angleichung der betrieblichen Ausbildung auf hoher Qualit\u00e4t<\/strong>, ein Ende der Diskrepanz zwischen Schulwissen und Pr\u00fcfungsanforderungen<\/strong>, eine Lehrplanreform <\/strong>und konkrete Ma\u00dfnahmen f\u00fcr diejenigen, die die Lehrabschlusspr\u00fcfung nicht bestanden haben<\/strong>. \u201eDas Ziel ist es, junge Menschen zu qualifizierten Facharbeiterinnen und Facharbeitern auszubilden und Ausbildungsbetriebe, die ihrer Verantwortung nicht nachkommen, zur Rechenschaft zu ziehen. Innerhalb der n\u00e4chsten sechs Monate m\u00fcssen deutliche Verbesserungen umgesetzt werden, damit die Lehrabschlusspr\u00fcfungen im kommenden Jahr gerechter und zielf\u00fchrender ablaufen\u201c, so Markytan.<\/a><\/p>\n\n\n\n Ein L\u00f6sungsansatz daf\u00fcr, dass mehr Lehrlinge ausgebildet werden, besteht darin, Unternehmen, die keine Lehrlinge ausbilden, zu verpflichten, in einen gemeinsamen Fonds einzuzahlen. Dieser Fonds soll an Ausbildungsbetriebe verteilt werden. Bestehende F\u00f6rderprogramme m\u00fcssen finanziell aufgestockt werden. \u201eZudem sollten Lehrlings-Ausbildungsgemeinschaften leichter gegr\u00fcndet werden k\u00f6nnen und die \u00f6ffentliche Hand muss als Ansprechpartner bereitstehen\u201c, erkl\u00e4rt Markytan. Betriebe, deren Lehrlinge wiederholt die Lehrabschlusspr\u00fcfung nicht bestehen, sollten \u00fcberpr\u00fcft und nachgeschult werden. Zudem sollten diese Unternehmen anteilig die Kosten f\u00fcr Nachschulungen \u00fcbernehmen, um die Qualit\u00e4t ihrer Ausbildung zu verbessern.<\/p>\n\n\n\n Ein weiteres Problem ist, dass das in der Berufsschule vermittelte Wissen st\u00e4rker auf die Lehrabschlusspr\u00fcfung ausgerichtet werden muss. \u201eEs ist nicht akzeptabel, dass Lehrlinge die Berufsschule erfolgreich abschlie\u00dfen, aber bei der Pr\u00fcfung in gro\u00dfem Ma\u00dfe scheitern\u201c, betont Markytan. Auch m\u00fcssen die Lehrpl\u00e4ne und Pr\u00fcfungsfragen regelm\u00e4\u00dfig \u00fcberpr\u00fcft und aktualisiert werden. \u201eVertreter*innen der Lehrlinge, etwa Gewerkschaften, sollten in die Festlegung der Pr\u00fcfungsanforderungen einbezogen werden\u201c, fordert Markytan.<\/p>\n\n\n\n Der SP\u00d6-Bildung ist auch besonders wichtig, dass eine verpatzte Pr\u00fcfung nicht zu lebenslangen negativen Folgen f\u00fchrt. \u201eLehrlinge sollten die M\u00f6glichkeit haben, gescheiterte Pr\u00fcfungsinhalte zeitnah nachzuholen, um ihren Abschluss dennoch zu erlangen und im Beruf weiterarbeiten zu d\u00fcrfen\u201c, sagt Markytan und fordert die Einrichtung einer sofortigen \u201eRettungskette\u201c: Wenn ein Lehrling die Pr\u00fcfung nicht besteht, muss die Kommission innerhalb von 24 Stunden eine schriftliche Begr\u00fcndung liefern. Zudem sollte ein Gespr\u00e4ch mit Lehrlingsvertreter*innen, eventuell auch mit den Eltern, stattfinden. Danach muss der Lehrling die Chance auf einen sechs- bis achtw\u00f6chigen Nachschulungskurs erhalten. Die Gehaltskosten werden vom Ausbildungsbetrieb getragen und am Ende des Kurses findet eine erneute Lehrabschlusspr\u00fcfung statt. \u201eGefordert ist eine klare Zusammenarbeit zwischen Betrieben, Berufsschulen und Pr\u00fcfungsorganen. Wenn das gro\u00dfgeschrieben wird, geh\u00f6rt der Fachkr\u00e4ftemangel bald der Vergangenheit an\u201c, betont Markytan.<\/p>\n\n\n\n