Die teilnehmenden Betriebe des Tiroler Pilotprojektes | Credit: Die Fotografen

Tirol: Friseurbetriebe entwickeln gemeinsam zukünftige Arbeits-Konzepte

Tiroler Friseurbetriebe machen sich zukunftsfit! Pilotprojekt Zukunft.Neu.Gestalten startet mit neun Unternehmen die Entwicklung und Erprobung zukünftiger Arbeitswelten.

In Kooperation mit dem Management Center Innsbruck möchte die Innung Tirol neue Wege und Lösungen erarbeiten, wie Tiroler Friseurbetriebe proaktiv mit zukünftigen Herausforderungen umgehen können. Attraktivere Arbeitswelten, Fachkräftemangel und neue Mitarbeiterstrukturen, verändertes Kundenverhalten aber auch die zunehmende Digitalisierung verlangen nach Lösungen und anderen Denkweisen, um Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten und zu sichern.

Trends erforschen und gemeinsame Zukunftsbilder entwickeln

In Tirol geht man die oben genannten Herausforderungen der Zeit proaktiv an: 

Brainstorming … | Credit: Die Fotografen

Neun Friseurbetriebe haben sich zusammen geschlossen und gemeinsam Ideen, Sichtweisen und Konzepte zusammengetragen. Denn die Frage ist die: Worauf kann ich mich als einzelne Friseurin, Friseur oder Salonbetreibende konzentrieren, was kann ich selbst angehen und welche Lösungen kann ich anderen Friseurbetrieben anbieten, um gemeinsam die Zukunft gestalten zu können?  

In einer heutigen Pressekonferenz mit Landesinnungsmeister Clemens Happ, Prof. Dr. Oliver Som (MCI, Innovation & Technology Management), Joe Weißbacher (chaos hairconcept und Pilotbetrieb beim Projekt “Zukunft.Neu.Gestalten” sowie Dr. Karolina Holaus, Innungsgeschäftsführerin der Tiroler Friseure, wurde das neue Projekt vorgestellt.

Prof. Dr. Oliver Som, Dr. Karolina Holhaus, Clemens Happ und Joe Weißbacher bei der Pressekonferenz am 21.02.2024 | Credit: Die Fotografen

Ziel ist es, zukünftige Trends im Friseurhandwerk zu erforschen und Zukunftsbilder für das Jahr 2035 zu entwickeln. „Wir untersuchen relevante Bereiche wie digitale Technologien, Veränderungen im Markt, Fachkräfteverfügbarkeit und Berufsausbildung, Nachhaltigkeit, Gesundheit und demografischen Wandel. Hierfür schauen wir auch, welche Lösungen in anderen Ländern und Branchen bereits bestehen,“ erklärt Dr. Oliver Som.

Ausgehend davon sollen Innovationspotenziale identifiziert werden, wie beispielsweise neue Produkte, Dienstleistungen, Prozesse und Geschäftsmodelle. Konzentriert wird sich hierbei auf betriebsübergreifende Lösungsansätze, da die Branche aus vielen kleinen Unternehmen besteht.

Pionier-Betriebe versinnbildlichen Lösungen

Freiwillige „Pionier-Betriebe“ werden in den kommenden Monaten innovative Ansätze praktisch erproben. Ihre Erfahrungen teilen sie mit anderen Friseurbetrieben und schärfen mit ihren Ergebnissen das Bewusstsein für bevorstehende Herausforderungen. Der Transfer der Projektergebnisse versinnbildlicht anderen Betrieben Lösungsansätze, Impulse und Erfahrungen, mit denen Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit erhalten und verbessert werden können.

„Unsere Erfahrungen als Pilotbetrieb zeigen, wie wichtig es ist, offen für Veränderungen zu sein und aktiv an der Zukunftsgestaltung unserer Branche mitzuwirken. Wir haben viele Möglichkeiten uns neu aufzustellen, etwa mit neuen flexiblen Angebotsstrukturen oder neuen flexiblen Arbeitszeitmodellen. Damit wollen wir experimentieren und miteinander und voneinander lernen“, betont Joe Weißbacher.

Pilotbetriebe des Projektes Zukunft.Neu.Gestalten:

  • HAAR-ALMBERGER, St. Johann in Tirol
  • chaoshairconcept, Joe Weißbacher, Wörgl
  • Haarstudio Hauptsache, Kirchberg in Tirol
  • Friseur Happ Team, Hall in Tirol
  • Coiffeur Lautsch, Innsbruck
  • HAIRLODGE Group
  • Hair n‘Style, Haiming
  • derthaler.friseure, Alexander Thaler, Mieming
  • Salon Madame, Naturfriseur und Haarologe, Wörgl

„Wir stehen vor großen Herausforderungen, aber gerade in solchen Zeiten liegen auch große Chancen“, betont Clemens Happ und ergänzt: „Wir sehen immer deutlicher, dass das aktuelle Wirtschaftssystem an seine Grenzen stößt. Daher ist es notwendig, neue Arbeitswelten, innovative Unternehmenskonzepte und Steuersysteme zu entwickeln. Letztlich wollen wir ein Umfeld schaffen, in dem unsere Kundinnen und Kunden gut aufgehoben sind, das unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wertschätzt und in dem wir unsere Kosten decken und erfolgreich wirtschaften können.“, so Clemens Happ.

Die Tiroler Friseurinnung verspricht sich mit dieser Aktion klare Empfehlungen und Konzeptideen, um dem Fachkräftemangel und der sinkenden Attraktivität des Friseurberufes entgegenzuwirken, den Blick ins Ausland zu schärfen sowie die Rahmenbedingungen für Innovation und Wettbewerbsfähigkeit im Friseurhandwerk in Tirol zukünftig noch besser gestalten werden können.

Interesse an diesem Projekt?
Die Kontaktdaten zur Innung der Friseure Tirol sind unten angeführt.

Kontakt
Tiroler Innung der Friseure
Innungsmeister Clemens Happ
Wilhelm-Greil-Straße 7
6020 Innsbruck

05 90 90 5-1450
friseure@wktirol.at
 https://WKO.at/tirol/friseure