Credit: Infografik imSalon Verlags GmbH

Friseure arbeiten durchschnittlich 26,8 Wochenstunden

Weiterer Rückgang an Beschäftigten, Teilzeitquote steigt massiv, mehr Männer und Anstieg ausländischer Beschäftigter um 10% zum Vorjahr. Alle Details der Statistik Beschäftigte im Friseurgewerbe 2024 …

Das Fazit gleich zu Beginn: Die Anzahl unselbstständig beschäftigter Friseur*innen ist weiterhin rückläufig. Im Detail betrachtet ist der Rückgang bei Frauen, Österreichern und Vollzeitbeschäftigten zu beobachten, während immer mehr Männer und Ausländer den Beruf ergreifen, und die Teilzeitquote enorm zum Vorjahr steigt.

Erstmals weniger als 16.000 Beschäftigte

Quelle: WKO, Beschäftigtenstatistik in der Kammersystematik 2024

Seit über 15 Jahren ist die Anzahl an unselbstständigen Beschäftigungsverhältnissen in österreichischen Friseurunternehmen rückläufig. 2010 gab es inklusive Geringfügiger 20.755 Beschäftigte. Nach einem Rückgang von 24,9 % in den letzten 15 Jahren waren 2024 15.593 Personen bei Unternehmen mit Tätigkeitsschwerpunkt Friseur beschäftigt. Das ist ein Rückgang von 2,6 % zum Vorjahr. Der Verlust fällt damit etwas stärker aus als noch im Jahr 2023.

13.371 (85,8 %) dieser Personen sind sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Die Anzahl an Beschäftigten, exklusive geringfügig Beschäftigter, sank zum Vorjahr um 2,8 %. Im Vergleich zu 2010 ist das ein Rückgang von knapp 30 %.

Geringfügige Beschäftigung

14,2 % (2.222) aller Beschäftigten in Friseurunternehmen befanden sich in geringfügiger Beschäftigung. Obwohl die Anzahl an geringfügig Beschäftigten seit 2018 leicht rückläufig ist, stiegt der Anteil Geringfügiger seit 2022 kontinuierlich.

Beschäftigungsausmaß: Starker Anstieg der Teilzeitquote

Quelle: STATISTIK AUSTRIA, Mikrozensus-Arbeitskräfteerhebung 2024

50,1 % der erwerbstätigen Friseur*innen arbeiteten 2024 in Teilzeit. Die Teilzeitquote stieg damit über 4 Prozentpunkte zum Vorjahr, als der Anteil noch bei 46 % lag. 49,9 % waren vollzeitbeschäftigt. Die österreichische Friseurbranche lag damit erstmals im 50/50 Vollzeit/Teilzeit Split.

Die durchschnittlich tatsächlich geleisteten Arbeitsstunden pro Woche beliefen sich auf 26,8 Stunden. Friseure haben damit durchschnittlich 30 Minuten pro Woche weniger gearbeitet als 2023.

Beschäftigung nach Gender: Mehr Männer, weniger Frauen

Quelle: WKO, Beschäftigtenstatistik in der Kammersystematik 2024

Wie auch in den Vorjahren steigt die Anzahl der Männer in der Branche, während die Anzahl der beschäftigten Frauen weiter rückläufig ist.

Während die Anzahl unselbstständig Beschäftigter im Fachverband Friseure von 2023 auf 2024 um 2,6 % zurückging, nahm die Anzahl der Frauen mit -4,3 % überproportional stark ab. Im Jahr 2024 gab es 12.753 weibliche Beschäftigte in österreichischen Friseurunternehmen. Das sind 31 % weniger als noch im Jahr 2014, als der Anteil von Friseurinnen bei knapp 91 % lag. Durch knapp ein Drittel weniger Frauen in 10 Jahren liegt der Anteil der in Friseurunternehmen beschäftigten Frauen 2024 bei 81,8 %

Der überproportionale Rückgang der Frauen ist jedoch nur Teilursache des stetigen Anstiegs des Männeranteils. Die Anzahl der beschäftigten Männer in Friseurunternehmen ist in den letzten 10 Jahren von 1.646 auf 2.839 um über 72 % gestiegen. Durch einen Anstieg der Männer zum Vorjahr von 5,8 % lag der Männeranteil im Jahr 2024 bei 18,2 %. 2014 waren es im Vergleich lediglich 8,1 %.

Unter den geringfügigen Beschäftigten lag der Männerzuwachs 2024 bei 10,2 % zum Vorjahr. Zeitgleich sank die Zahl der Frauen um 5,8 %. Die Geschlechterverteilung unter den Geringfügigen lag damit bei 29,8 % männlich und 70,2 % weiblich.

Interessant ist auch der unerwartet hohe Anteil geringfügiger unter den Männern. Während 23,4 % der unselbstständigen Männer in Friseurunternehmen geringfügig beschäftigt waren, waren es bei den Frauen gerade mal 12,4 %.

Beschäftige nach Staatsangehörigkeit: weniger Österreicher, mehr Ausländer

Quelle: AMS Österreich, Sonderauswertung, 2024

Auch im Friseurhandwerk setzten Salons bei der Mitarbeitersuche auf Fachkräfte aus dem Ausland. Die Integrationsleistung des Friseurhandwerks spielt dabei eine wichtige Rolle. Im Jahresdurchschnitt 2024 liegt der Ausländeranteil unselbstständig Beschäftigter (inkl. geringfügig Beschäftigter) in Friseur- & Kosmetiksalons laut AMS bei 32 %. Während die Anzahl der österreichischen Beschäftigten um 3 % zum Vorjahr zurückging, stieg die Anzahl der Beschäftigten ohne österreichische Staatsbürgerschaft um knapp 10 %. Seit 2014 hat sich die Anzahl ausländischer Beschäftigter in Friseur- & Kosmetiksalons verdoppelt, während sich die Anzahl an Österreichern um ein Viertel verringerte.

42 % der geringfügig Beschäftigten in Friseur- und Kosmetiksalons hatten 2024 keine österreichische Staatsbürgerschaft. Etwas niedriger, bei knapp 30%, lag der Ausländeranteil hingegen bei Voll- und Teilzeitkräften.

Eine genauere Aufteilung ist laut AMS Österreich nicht möglich.

Quellen:
WKO, Beschäftigungsstatistik in der Kammersystematik, 2025

STATISTIK AUSTRIA, Mikrozensus-Arbeitskräfteerhebung 2024

AMS Österreich