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8% der Friseurausbildungs-Neuverträge mit Abitur

31. August 2023 / NewsStatistik

Binnen zehn Jahre stieg der Anteil der Auszubildenden mit (Fach-)Abitur bei den neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen auf knapp 30%. Das Friseurhandwerk liegt dabei deutlich unter Durchschnitt.

Nach den Sommerferien werden viele junge Menschen nicht in die Schule zurückkehren, sondern eine duale Berufsausbildung beginnen. Auch Abiturientinnen*Abiturienten entscheiden sich immer häufiger für diesen Bildungsweg.

Insgesamt haben 2021 466.176 Personen eine Ausbildung angefangen. Davon haben 138.585 beginnende Azubis eine Hochschul- oder Fachhochschulreife. Das entspricht 29,7%.

Laut dem Statistischen Bundesamt (Destatis) hatten im Jahr 2021 bereits 29,7 % der Personen bei Abschluss eines Ausbildungsvertrages die Hochschul- oder Fachhochschulreife. Im Jahr 2011 lag dieser Anteil noch bei 23,0 %.

Verteilung der Schulabschlüsse bei Ausbildungen

2021 verfügte der größte Teil der Auszubildenden (41,4 %) bei Vertragsabschluss über einen Realschulabschluss. 

Der Anteil der Auszubildenden mit Hauptschulabschluss betrug im Jahr 2021 24,0 %. 

Menschen ohne Hauptschulabschluss starten selten eine Ausbildung: Ihr Anteil an den Neuabschlüssen betrug 2021 lediglich 2,8 %. 

Gut jeder zehnte männliche Auszubildende mit Abitur wählt eine Ausbildung zum Fachinformatiker

Die schulische Vorbildung der Auszubildenden hat großen Einfluss auf deren Berufswahl. So war 2021 der am stärksten besetzte Beruf bei Männern mit Hochschul- oder Fachhochschulreife der des Fachinformatikers (10,8 %). Männer mit Realschul- oder Hauptschulabschluss wählten dagegen am häufigsten eine Ausbildung zum Kraftfahrzeugmechatroniker (7,9 % beziehungsweise 7,4 %).

Frauen mit (Fach-)Hochschulreife schlossen am häufigsten einen Ausbildungsvertrag zur Kauffrau für Büromanagement ab (10,8 %). Nach dem Realschulabschluss wählten Frauen am häufigsten eine Ausbildung zur medizinischen Fachangestellten (13,1 %). Bei Frauen mit Hauptschulabschluss war Verkäuferin der am stärksten besetzte Beruf (15,5 %).

96,0 % der Neuabschlüsse zum Softwareentwickler mit (Fach-)Abitur

In einigen Berufen werden fast ausschließlich Personen mit Abitur oder Fachhochschulreife ausgebildet. Deren Anteil bei den neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen zur Mathematisch-technischen Softwareentwicklerin betrug beispielsweise 96,0 %. Ebenfalls sehr hoch war dieser Anteil bei Kauffrau für Marketingkommunikation (85,1 %) und Medienkauffrau Digital und Print (84,9 %).

8% der Friseur-Neuauszubildenden haben Fachabitur

Von 6.954 Friseur-Neuauszubildenden 2021 begannen 558 Personen mit Bildungsabschluss Fachabitur. Somit haben lediglich 8% der beginnenden Friseur-Azubis Fachhochschulreife.

Erfahrt hier mehr zu den ►Statistiken und Zahlen zum Friseur Ausbildungsmarkt.

Weit mehr als ein Drittel der Auszubildenden ohne sekundären Schulabschluss löst den Ausbildungsvertrag später wieder

Je höher die schulische Vorbildung der Auszubildenden ist, desto seltener werden Ausbildungsverhältnisse vorzeitig gelöst. Bei Auszubildenden mit (Fach-)Hochschulreife traf dies nur auf 16,5 % der Fälle zu.

Bei Azubis mit Realschulabschluss waren es dagegen 24,9 %, und unter den Auszubildenden mit oder ohne Hauptschulabschluss sogar 38,5 % bzw. 38,6 %. Allerdings ist die Lösungsquote nicht gleichzusetzen mit einer Abbrecherquote: Viele der Auszubildenden, die ihren Vertrag lösen, beginnen erneut eine Ausbildung in einem anderen Betrieb oder einem anderen Ausbildungsberuf.