Sie ist über 30 Jahre Teil des Salonführung-Tandems im Linzer Salon Edinger. Die Konstellation ist nun aber eine neue. Was das für sie persönlich bedeutet und wie es mit dem Premium-Salon weitergeht, erzählt Angela Edinger im Interview.
Im Interview mit Juliane Krammer von imSalon.at
“Er ist jung und bringt den frischen Wind, ich habe die Erfahrung.”
imSalon: Liebe Frau Edinger, Anfang des Jahres gab es einen Wechsel in der Führung bei Salon Edinger, da ihr Mann gesundheitsbedingt in Pension ging. Wie fühlt sich die neue berufliche Konstellation für Sie an?
Angela Edinger: Es ist natürlich alles anders, wenn man als Ehepaar ein Unternehmen führt. So hat alles begonnen und in 30 Jahren hat sich viel getan. Mein Mann ist der Friseur gewesen, er hatte die Ausbildung und ich habe mich um das Back Office gekümmert und war sein Support. Ich musste in meine Aufgabe hineinwachsen. Jetzt ist mein Mann in Pension und meine Tochter 24 und es ist alles anders, aber keinesfalls schlechter für den Salon.
Wie meinen Sie das?
AE: Mein Mann hat über viele Jahre die finalen Entscheidungen getroffen. Nach 30 Jahren ist das natürlich eine Umstellung mit einem neuen Geschäftspartner, wenn die Rollen neu verteilt werden. Ich musste mich neuen Herausforderung stellen. Aber es macht mir sehr viel Spaß. Luca David Wimmer und ich sind eine super Kombi. Er ist jung und bringt den frischen Wind, ich habe die Erfahrung.
Gibt es bemerkbare Veränderungen seit der neuen Formation?
AE: Von Kundenseite wird da nichts bemerkt, denn wir sind eingespielt. Herr Wimmer hat bei uns die Ausbildung gemacht und ist, gefühlt, schon immer da. Intern ist zu spüren, dass die Umstellung sehr positiv wahrgenommen wurde, weil man weiß: Es geht weiter. Es ist schön zu sehen, wie sehr Luca Rückhalt und Respekt bekommt, denn er ist 24 und viele Mitarbeiterinnen sind älter als er.
Es ist wichtig, der nächsten Generation die Chance zu geben, ihren Drive ins Unternehmen zu bringen.
Zeichnen sich besondere Unterschiede in einer 2. Generationen Salonführung, wie es jetzt der Fall ist, ab?
AE: Ich ertappe mich dabei, dass man mit 56 zwar noch immer glaubt, man wisse, was cool sei, aber ich werde oft eines Besseren belehrt. (lacht) Es ist wichtig, der nächsten Generation die Chance zu geben, ihren Drive ins Unternehmen zu bringen. Genauso hat Luca einen anderen Draht zu den Kolleginnen, er ist ein absoluter Gewinn.
Ein kleiner Zukunftsausblick, was ist geplant?
AE: Unser Steckenpferd ist Qualität und Ausbildung, daran wird sich nichts ändern. Man muss sich vorstellen: Wir haben über 65 Lehrlinge ausgebildet. Darunter sind immer wieder Perlen dabei, die sich wirklich gut entwickeln.
“Natürlich kostet Ausbildung Kraft, aber es ist eine Freude. Viele unserer Mitarbeiter, haben wir selbst ausgebildet. Ich sehe das als Investition.”
Gratulation, das ist schön, wenn man sieht, dass der Branchen-Nachwuchs gefördert wird!
AE: Natürlich kostet Ausbildung Kraft, aber es ist eine Freude. Viele unserer Mitarbeiter, haben wir selbst ausgebildet. Ich sehe das als Investition. Wichtig dabei ist, Möglichkeiten zu geben und die Stärken der jeweiligen Person zu fördern.
Genauso gab es jetzt einen Betriebsausflug nach Barcelona. Das tat allen richtig gut und war super fürs Team. Gemeinsame Reisen haben wir auch schon vor Corona gemacht. Da gehen wir dann zum Beispiel auch mal als Kunden in gute Salons, um auf der anderen Seite zu sitzen und zu sehen, wie arbeiten die internationalen Kollegen und Kolleginnen.
Noch eine persönliche Frage zum Abschluss: Wie geht es ihrem Mann?
AE: Soweit gut genug. Er ist nämlich leidenschaftlicher Rennradfahrer und gerade in den Pyrenäen unterwegs. Er nutzt die Zeit, die er hat. Im Salon ist er aber nicht mehr anzutreffen.
Vielen lieben Dank, Frau Edinger, für dieses offene und ehrliche Gespräch und alles Gute für Christian Edinger!