Die Traumjob-Strategie

Heutzutage gehört zur erfolgreichen Jobsuche mehr als nur ein bisschen in Stellenanzeigen zu schmökern, ein paar Bewerbungen zu versenden und das Vorstellungsgespräch hinter sich zu bringen. Der Schlüssel zum Erfolg einer Bewerbung liegt in der richtigen Bewerbungsstrategie, die schon lange vor dem Sichten des ersten Angebots beginnen muss.

Selbstanalyse

Du willst einen Job, der zu Ihren besonderen Fähigkeiten und Ihrer Persönlichkeit passt? Klar! Allerdings ist es gar nicht so leicht, die Frage nach den eigenen Fähigkeiten, Stärken, Wünschen und Zielen zu beantworten. Viele Bewerber scheitern bereits bei diesen Fragen, also mache dir Gedanken!

Die fünf W-Fragen können Ihnen dabei als Leitfaden dienen:

  • Wer bin ich?
  • Was kann ich?
  • Was will ich?
  • Was ist möglich?
  • Wo möchte ich arbeiten?

Beantworte für sich selbst diese Fragen schriftlich und lerne, diese Fragen ohne Unterbrechung in klaren kurzen Sätzen zu beantworten. Was nicht Wert ist aufgeschrieben zu werden, ist es auch nicht Wert in einem Vorstellungsgespräch erwähnt zu werden. Gute Vorbereitung wird Ihnen auch helfen, beim Vorstellungsgespräch die Nervosität zu bändigen.

Fähigkeiten und Stärken | Wer bin ich? Was kann ich?

Dir fällt keine klare Antwort für deine Checkliste ein? Dann fragen dich zunächst, welche Fähigkeiten du durch Ausbildung und Beruf mitbringst. Überlege dir auch, was dich sonst interessiert.

  • Liste deine Fremdsprachen- und Computer-Kenntnisse auf.
  • Überlege dir, was du bisher gerne gemacht haben und wann du Schwierigkeiten
    hattest.
  • Welcher Bereich geht Ihnen besonders leicht von der Hand: Schnitt? Verkauf? Farbe?
    Oder doch die persönliche Beratung? Die Kommunikation mit den Kunden?
  • Welche beruflichen Erfolge kannst du vorweisen? Hast du schon bei Shows oder
    Wettbewerben mitgemacht? Warst du bei Veranstaltungen dabei?
  • Hast du einen treuen Kundenstamm? Sind Ihre Termine stets ausgebucht?

Dies sind alles Punkte, für die sich ein Saloninhaber besonders interessiert. Schließlich will er, dass du auch bei ihm viel Erfolg hast. Sich über die eigenen Stärken klar zu sein, zahlt sich aus, denn nun kannst du deinen potenziellen Arbeitgeber klipp und klar sagen, was du anzubieten hast und warum genau du die ideale Person für diesen Job bist. Und seien dir sicher: Genau diese Frage wird kommen!

Wünsche und Ziele | Was will ich?

Viele Bewerbungen leiden darunter, dass die Absender ihr eigentliches Anliegen nicht richtig schreiben. Eine Formulierung wie “Ich bin der/die Richtige für den Job!” ist viel zu billig. Mit so wenig Mühe hat es noch niemand zum Traumjob geschafft.

Um diese Aussage glaubhaft vermitteln zu können, musst du zunächst einmal selbst davon überzeugt sein, dass du der/die Richtige für den Job sind. Hast du schon einmal eine Stellenanzeige gelesen, auf die du dich nicht beworben haben, obwohl sie toll klang? Vielleicht, weil du keine Chance auf einen Erfolg sahst? Oder hast du dich schon für eine Stelle beworben, die gar nicht so spannend war, aber der Salon so toll war und du das tun kannst, was du jetzt auch schon tust?

Gehe doch einmal anders vor: Frage dich, wie dein Berufsweg in der Friseurbranche idealerweise verlaufen sollte. Was willst du wirklich machen? Und welches Ziel peilst du langfristig an? Welcher Arbeitgeber könnte für deine Ziele der „Richtige“ sein?

Realitätscheck | Was ist möglich?

Notiere alle Voraussetzungen, die Ihrer Meinung nach für die Besetzung Ihrer Wunsch-Stelle notwendig wären. Beziehe, neben den Fachkenntnissen und
Erfahrungen, auch die persönlichen Fähigkeiten (sogenannte „Soft Skills“) mit ein. Stelle diese Beschreibung jetzt deinen eigenen Stärken und Schwächen gegenüber. Erfüllst du die Anforderungen?

Wenn sich Anforderungen und die Einschätzung Ihrer Fähigkeiten zu einem großen Teil decken, kannst du dich gut gewappnet für deine Bewerbung fühlen. Hast du Defizite gefunden? Dann weißt du jetzt genau, wie du zielgerichtet an dir arbeiten kannst und wo du dich noch verbessern musst.

Merke! Alles was in einem Leben für die Ausbildung getan
wird, ist wichtig! Lorbeeren werden immer später geerntet!

Wo möchte ich arbeiten?

Du wirst in den kommenden Monaten und Jahren fast jeden Tag 8 Stunden in ein und demselben Betrieb verbringen. Um Frustration zu vermeiden, solltest du dir einige Fragen stellen, denn dauerhaft musst du dich in einem neuen Betrieb auch wohlfühlen.

Merke! Du musst dich genauso für den Betrieb
entscheiden, wie dein neuer Chef für dich!

Stelle dir folgende Fragen:

  • Worauf lege ich bei meiner Arbeit besonderen Wert?
  • Welche Atmosphäre macht mir das Arbeiten leicht?
  • Bei welcher Art von Betrieb möchte ich gerne arbeiten und was könnten die Nachteile,
    aber auch Vorteile dort sein? Gehe in die Stadt und schau dir beim nächsten
    Bummel einfach mal ganz verschiedene Läden an. Du wirst schnell merken, in welche
    Richtung es dich zieht.
  • Wie weit von Ihrem Wohnort darf der Betrieb entfernt sein?
  • Welche Art von Kollegen wünschst du dir?

Recherche – Jobsuche

Wie finde ich die richtige Stelle?

Du weißt nun genau, was du willst und jetzt heißt es nur noch die passende Stelle finden. Aber wo? Halte regelmäßig in den Online-Jobbörsen und der Tageszeitung Ausschau nach passenden Angeboten. Manchmal hängen Stellenanzeigen auch beim Friseur selbst in der Auslage.

Eine gute Alternative ist immer das Internet. Nicht lange suchen oder viel Blättern: Stellensuche im Internet ist bequem und spart viel wertvolle Zeit. Online kannst du dir mittels Suchfunktion nur jene Jobs anzeigen lassen, die zur Branche passen. Der Nachteil ist, dass es im Internet sehr, sehr viele Seiten gibt, die Jobs anbieten und dann erst recht wieder viel Zeit verloren geht, wenn man alle durchsuchen möchte.

Speziell auf die Friseurbranche zugeschnittene Job-Portale wie Jokira haben den Vorteil, dass hier nur Stellen aus der Branche ausgeschrieben sind. Alle wichtigen Salons inserieren hier und dadurch kommen viele passende Angebote zusammen. Das spart viel Recherchezeit, die du sonst mit Suchen verbringen musst.

Es lohnt sich, auch die Webseite eines Salons nach offenen Stellen zu durchforsten – zumindest, wenn du deinen Wunsch-Arbeitgeber bereits ins Auge gefasst haben. Entscheidend für deinen beruflichen Erfolg ist nicht der gute Name eines Betriebes, sondern ob es der richtige Rahmen für Ihre Zukunft ist. Besorgen dir Informationen zum Salon aus den Fachzeitschriften und im Internet, und prüfe genau, ob du da gut aufgehoben wärst.

Stellenanzeigen “richtig” lesen

In Stellenanzeigen wird meistens das perfekte Bewerberprofil beschrieben. Da der gesuchte “Superfriseur” oder “Superstylist” gar nicht wirklich zu finden ist, kannst du dir als Faustregel nehmen, dass ein Angebot dann infrage kommt, wenn du wenigstens 60 Prozent der gestellten Anforderungen erfüllen.

Wer das Inserat genauer durchliest, sieht schnell welche Anforderungen ein MUSS sind und welche nur Bonus.

Es ist etwas anderes, ob ein Betrieb sich einen Mitarbeiter mit guten Haarfärbe-Kenntnissen wünscht, weil das heute allgemein erwartet wird oder ob ein internationales Unternehmen die Beherrschung der englischen Sprache in Wort und Schrift zwingend vorschreibt. Sollte Ihre Erfahrung im Thema Haarfarbe über die Jahre etwas gelitten haben, kann im ersten Fall unter Umständen schon die Anmeldung zu einem Refresh-Kurs ausreichend sein. Im zweiten Fall, der Sprache, reicht ein bisschen Engagement sicherlich nicht aus.

Werden Erfahrungen mit bestimmten Arbeitstechniken gefragt (etwa Schnitt, Farbe, eine bestimmte Software, Verkauf oder ähnliches) die du nicht beherrscht, kannst du auch auf deine Routine mit ähnlichen Anwendungen verweisen und damit zeigen, dass du dich sehr schnell einarbeiten können.

Wer eine Schnitt-Technik nicht beherrscht, sollte Begeisterung zeigen und sagen, dass man immer schon mal ein Seminar zu dem Thema besuchen wollte.

ABER: Ist eine 3-jährige Erfahrung im Bereich Ausbildung vorausgesetzt und du kannst erst 3 Lehrjahre vorweisen, so kommst du mit dieser Methode kaum weiter. Das klingt zunächst sehr kompliziert, aber je mehr Stellenanzeigen du liest, desto schneller wirst du auch erkennen, ob deine Bewerbung, auch ohne die geforderten Kenntnisse, Chancen hat.

Information über Arbeitgeber

Du weißt bereits genau, bei wem du dich bewerben willst? Dann ist dein erster Schritt die Recherche. Du musst deine potenziellen Arbeitgeber überzeugen können, dass du perfekt für den Salon bist. Das bedeutet für dich: Du musst möglichst viele Informationen über Ihren künftigen Arbeitgeber zusammentragen, lerne ihn kennen, finde heraus was er möchte und was er braucht.

Zeige Initiative! Bewirb dich sich bei ihm, auch wenn er momentan keine Stelle freihat. Vielleicht erinnert er sich dann an dich, wenn wieder etwas frei wird!