Wichtige Tipps für dein Bewerbungsgespräch als Friseur

Vor dem Bewerbungsgespräch

Du wurdest zum Vorstellungsgespräch eingeladen! Herzlichen Glückwunsch! Damit Ihr Vorstellungsgespräch so gut wie möglich läuft, gibt es einiges, worauf du dich vorbereiten solltest.

Tipp! In den letzten Jahren herrscht Fachkräftemangel in der Friseurbranche. Du bist also in einer guten Position, denn deine Arbeit ist begehrt. Du bist beim Vorstellungsgespräch kein Bittsteller und musst nicht nervös sein!

Das wichtigste zuerst: Seien ganz Sie selbst

Mit der Einladung zum Vorstellungsgespräch sind Sie schon einen ganzen Schritt weiter. Klasse! Verschwenden Sie Ihre Energie nicht damit, sich mit der Angst vor dem Gespräch auseinanderzusetzen. Etwas Nervosität gehört dazu – zu ruhig und zu gelassen würde nur unecht oder gar uninteressiert wirken.

Merke! Man wird Sie nicht wegen Ihrer Gefühle einstellen,
sondern wegen Ihrer Arbeitskraft und Ihren Ideen.

Ein modernes Vorstellungsgespräch ähnelt eher einem Interview. Der Saloninhaber oder Personalchef und Sie, haben etwas zu geben: Arbeitsplatz und Arbeitskraft. Er kann sich für Sie entscheiden und Ihnen den Job geben oder auch nicht. Sie können entscheiden, ob Sie in diesem Salon, diese Tätigkeiten, mit diesen Kollegen, in diesem Betriebsklima, arbeiten möchten – oder auch nicht… Beide sollten sich Ihrer Entscheidung sicher sein und das Bewerbungsgespräch dient dazu, Informationen auszutauschen und Fragen zu stellen.

Informieren Sie sich über den Salon!

Informieren Sie sich vor dem Gespräch sehr gut über den Salon, bei dem Sie sich bewerben! Wenn Sie schlecht vorbereitet zu einem Gespräch gehen und sich nur auf Ihre positive Ausstrahlung verlassen, kann das Gespräch schnell beendet sein. Ein professioneller Gesprächspartner wird Sie zwar nicht auf Ihr Unwissen hinweisen, aber
Ihre Chance haben Sie verspielt. Suchen Sie nach Fakten zum Salon, seinem Inhaber und seiner Geschichte.

Vorbereitungs-Mappe

Idealerweise stellen Sie sich eine Mappe für das bevorstehende Gespräch zusammen. Dort hinein gehört auf jeden Fall: Das Einladungsschreiben zum Vorstellungsgespräch, Ihre eigenen Bewerbungsunterlagen, eine Wegbeschreibung, Notizblock und Stift. Halten Sie auch eine Liste mit Fragen bereit.

Sauber & frisiert

Bevor Sie mit Ihrem Wissen überzeugen können, wirkt Ihr erster Eindruck. Seien Sie frisch frisiert, ohne Mund- und Schweißgeruch. Auch Kaffee- und Nikotingeruch könnten Ihnen die Chancen auf einen Job vermasseln, denn der Chef möchte ja auch nicht, dass Sie vor dem Kunden nach Zigaretten riechen.

Kleidung – seriös oder lässig?

Kleiden Sie sich sauber, gebügelt, mit frisch geputzten Schuhen und dem Unternehmen angepasst. Ideal ist es, wenn Sie herausfinden, welcher Kleidungsstil in dem Unternehmen üblich ist. Ein Foto aus dem Internet oder ein heimlicher Blick in den Salon kann Ihnen einige Anhaltspunkte liefern, denn Ihr Gesprächspartner wird einen Bewerber suchen, der in das Team des Unternehmens passt. Zu seriös in Anzug und Krawatte kann ebenso unpassend sein, wie ein buntes, aufreizendes Sommerkleidchen, wenn das nicht zum Salon passt. Wählen Sie trotzdem einen Kleidungsstil, der zu Ihnen passt, sonst wirken Sie schnell „verkleidet“. Seien Sie immer noch Sie selbst!

Pünktlichkeit

Wenn Sie zu Ihrem Termin zu spät kommen, haben Sie Ihre Chance in der Regel vertan. Eine Zweite wird man Ihnen nur geben, wenn ein Unfall oder eine andere unausweichliche Situation Sie aufgehalten hat. Ausreden wie „die Straßenbahn ist mir davongefahren“ oder „ich musste noch tanken“ sind zu vermeiden, denn das wirkt kindisch und unorganisiert. Riskieren Sie lieber ein paar Minuten in der Nähe des Salons zu warten, als zu spät zu kommen. Lässt sich eine Verspätung wirklich nicht vermeiden, rufen Sie Ihren Gesprächspartner von unterwegs an und geben ihm Bescheid. Planen Sie also genug Zeit für die Anreise und das Gespräch ein! Jede kleine Verspätung macht einen schlechten Eindruck und reduziert außerdem Ihre wertvolle Gesprächszeit.

In der Höhle des Löwen – das Bewerbungsgespräch

Der erste Eindruck

Der erste Eindruck zählt. Aber auch: Das ganze Gespräch zählt! Bauen Sie bei der Begrüßung Blickkontakt auf, seien Sie freundlich und achten Sie auf einen angenehmen Händedruck (nicht zu fest, nicht zu locker).

Die zukünftigen Kollegen

Achten Sie auch auf Ihr Verhalten vor den Mitarbeitern. Seien Sie auch hier höflich, nett und lassen Sie diese nicht links liegen. Deren Meinung ist oft entscheidend, wenn der Chef mehrere Kandidaten gleich gut findet.

Merke! Führen Sie lieber fünf Vorstellungsgespräche, auf die Sie top vorbereitet sind, als 20 die wegen der Menge gar keine Vorbereitung zulassen.

Nicht verkrampfen!

Sie sollen in dem Gespräch nicht auf Biegen und Brechen einen guten Eindruck machen. Sie sollen auch nicht etwas sagen, nur weil Sie glauben, dass Ihr Gegenüber es hören möchte. Sie sind kein Bittsteller, sondern bieten Ihre professionelle Arbeitskraft an!

  • Das Gespräch dient beiden Seiten, um sich ein Bild zu machen
  • Antworten Sie ehrlich
  • Sagen Sie Ihre Meinung (höflich, im angemessenen Rahmen) und seien Sie stolz darauf

Fragen beim Bewerbungsgespräch

Ihr Gesprächspartner merkt an der Qualität Ihrer Fragen sehr schnell, ob Sie sich um Informationen bemüht haben oder nicht. Nichts ist peinlicher als Fragen zu stellen, die z.B. auf der ersten Seite der Firmenhomepage bereits beantwortet sind! Zeigen Sie durch die Auswahl Ihrer Fragen, dass Sie sich informiert haben (z.B. „Ich habe gelesen, dass Sie viel in Weiterbildung Ihrer Mitarbeiter investieren- welche Kurse und Seminare sind für die
nächste Zeit geplant?“).

Gute Fragen

  • Welche Services sind die Schwerpunkte im Salon?
  • In welcher Form werde ich eingelernt?
  • Wer wäre mein Vorgesetzter?
  • Wie ist die Stimmung im Team?
  • Was macht Ihr Salon zum Thema Weiterbildung?
  • Wie wird Urlaub und Dienstplan geregelt?

Schlechte Fragen

  • Gibt es extra Rauchpausen?
  • Wann gibt es eine Gehaltserhöhung?
  • Bekomme ich Samstags frei?
  • Muss ich unbedingt bei den
    Seminaren mitmachen?

Schnuppern

Sie haben es geschafft und dürfen einen Tag zur Probearbeit vorbeikommen. Hier gelten die gleichen Regeln wie für das Vorstellungsgespräch – ausgedehnt auf einen ganzen Tag.

Jetzt gilt es, nicht nur den Chef, sondern das gesamte Salonteam zu überzeugen, dass Sie die/der Richtige sind. Versuchen Sie offen mit jedem Kontakt aufzunehmen und überlegen Sie, wie es wäre, mit diesen Menschen zu arbeiten. Sie haben jetzt die Gelegenheit herauszufinden, ob Sie in diesem Salon wirklich arbeiten möchten. Nutzen Sie also diese tolle Chance und finden Sie alles heraus, was Ihnen wichtig ist

  • Helfen Sie mit, wo Sie können!
  • Stellen Sie Fragen, ohne aufdringlich zu werden!
  • Zeigen Sie Interesse an Salonabläufen, Mitarbeitern und Kunden!

Nachfragen – eines der wichtigsten Erfolgsrezepte

Wenn Sie das Vorstellungsgespräch und den Schnuppertag gemeistert haben, die Stelle vielversprechend klingt und die Hoffnung, sie zu bekommen in greifbare Nähe rückt – dann kommt manchmal eine Geduldprobe bis zum Tag der Entscheidung.

Was können Sie tun, wenn Unternehmen wochenlang nichts von sich hören lassen? Die beste Möglichkeit ist, telefonisch nachzufragen: Erkundigen Sie sich höflich über den Stand des Bewerbungsverfahrens. So verschaffen Sie sich Klarheit und zeigen Engagement.

Ebenso kann ein Nachfassbrief oder E-Mail nach dem Vorstellungsgespräch dazu dienen, das Interesse an dem ausgeschriebenen Job nochmals zu unterstreichen. Sie haben die Gelegenheit, das Vorstellungsgespräch oder den Schnuppertag nochmals zu reflektieren. Danken Sie beispielsweise für die offene Gesprächsatmosphäre oder gehen noch mal auf wichtige Diskussionspunkte ein. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, wesentliche Qualifikationen erneut hervorzuheben.

Textbeispiel: „Der Schnuppertag bei Ihnen im Salon hat mir
viel Spaß gemacht! Besonders gut hat mir die fröhliche
Stimmung im Team gefallen, und dass ich mein Talent zum
Hochstecken schon zu Beginn einbringen durfte!“

Zu guter Letzt

Lassen Sie sich nicht entmutigen!

Wenn trotz aller Bemühungen eine Absage ins Haus flattert, können Sie sich daraus einen Gewinn für Ihre zukünftigen Bewerbungen ziehen. Ablehnungsgründe zu erfragen ist zwar immer noch ungewöhnlich, aber keinesfalls tabu. Schließlich ist es wichtig zu erfahren, warum es mit dem Traumjob nicht geklappt hat.

Ein höfliches Telefonat mit einer gut formulierten Frage klärt am besten, welche fachlichen oder persönlichen Qualifikationen verbessert werden könnten. Das überzeugt die Salonleitung nicht nur von Ihrem hohen Maß an Kritikfähigkeit, sondern kann Ihnen wirklich weiterhelfen, es beim nächsten Mal besser zu machen. Zudem kann es auch sein, dass der Chef nochmals auf Sie zurückkommt, falls es mit der anderen Kandidatin doch nicht klappen sollte. An einen Bewerber mit so viel Engagement erinnert man sich gerne.