Starker Rückgang Beschäftigter Friseure – Statistik im Detail

Lange gab es nicht so wenig Beschäftigte im Friseurhandwerk Deutschland. Immer weniger Junge, Männeranteil wächst, Ausländeranteil steigt und immer mehr in Teilzeit oder geringfügigem Arbeitsverhältnis.

Das Fazit gleich zu Beginn: Die Anzahl sozialversicherungspflichtig beschäftigten Friseure ist stark rückläufig. Im Detail betrachtet ist der Rückgang für Beschäftigte im Friseurhandwerk Deutschland vor allem bei Frauen, Deutschen, Jungen sowie Vollzeitbeschäftigten zu beobachten.

Rückgang Beschäftigte Friseure in Deutschland

Jahrelang stagnierte die Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Friseurhandwerk bei 144.000-145.000 Beschäftigten. Seit 2018 zeigt der Trend nach unten und das in immer größeren Einheiten. 2022 gab es insgesamt 153.401  sozialversicherungspflichtig und geringfügig Beschäftigte im Friseurhandwerk. 

Beschäftigte im Friseurhandwerk im Detail (2020-2022)

Beschäftigungsgrad nach Gender: Mehr Männer, weniger Frauen

FriseurbeschäftigteGesamtMännerFrauen
2020135.21120.308 (15%)114.903 (85%)
2021128.11020.686 (16,1%)107.424 (83,9%)
2022121.44121.583 (17,77%)99.858 (82,23%)

Quelle: Bundesagentur für Arbeit

Während die Beschäftigten im Friseurhandwerk von 2021 auf 2022 um 5,21 % zurückgingen, nahmen Frauen proportional stärker ab. Bei diesen sind es -7,04 %.

Männer verzeichneten hingegen einen Zugang um knapp 4%. Damit stieg der Männeranteil 2022 von 16,1 % auf 17,77%. Der Anteil der Frauen am Gesamtanteil sank von 83,9 % auf 82,23%.

Beschäftigungsgrad nach Staatsangehörigkeit:  Weniger Deutsche, mehr Ausländer

FriseurbeschäftigteGesamtDeutschAusland
2020135.211110.995 (82%)23.918 (18%)
2021128.110104.109 (81%)24.000 (19%
2022121.44196.711 (79,64%)24.730 (20,36%)

Quelle: Bundesagentur für Arbeit

Der Anteil der Beschäftigten im Friseurhandwerk mit deutscher Staatsangehörigkeit sank 2022 um 7,11 %, aktuell haben 79,64 % der Friseure die deutsche Staatsangehörigkeit. Die Anzahl der Beschäftigten mit anderen Nationalitäten stieg leicht an und macht 2022 einen Anteil von 20,36 % aus.

Immer weniger Junge

2022 war die Anzahl der Auszubildenden im Friseurhandwerk auf einem Tiefstand. 2022 gab es 14.174 Auszubildende, diese machen 11,67 % der aktuell sozialversicherten Beschäftigten im Friseurhandwerk aus. Dies spiegelt sich auch in der Altersstruktur wider.

Altersgruppen: Rückgang bei den Jungen

FriseurbeschäftigteUnter 25 Jahre25-5455-64
202027.774 (20,5%)92.085 (68,1%)14.576 (10,8%)
202124.763 (19,3%)87.233 (68,1%)15.308 (11,9%)
202222.421 (18,46%)82.279 (67,75%)15.895 (13,09%)

Quelle: Bundesagentur für Arbeit

Der anhaltend starke Rückgang an Auszubildenden hinterlässt seine Spuren in der Altersgruppe der unter 25-jährigen mit einem Rückgang von 9,46%. Größer wird die Gruppe der über 55-Jährigen, die bereits einen Anteil von knapp 13 % halten.

Beschäftigungsgrad nach Arbeitszeiten: Stärkerer Rückgang bei Vollzeitkräften 

FriseurbeschäftigteGesamtIn VollzeitIn Teilzeit
2020135.21169.203 (51,2%)66.008 (48,8%)
2021128.11064.000 (50 %)64.110 (50%)
2022121.44158.741 (48,37%)62.700 (51,63%)

Quelle: Bundesagentur für Arbeit

Überproportional ist mit -8,22 % der Rückgang bei den Vollzeitbeschäftigten im Vergleich zum Rückgang von lediglich 2,2 % bei der Teilzeitbeschäftigung.

In nur zwei Jahren reduzierte sich die Anzahl der Vollzeitbeschäftigten um 15,12%.

Geringfügig Beschäftigte Friseure

Minimal verändert hat sich der Anteil geringfügig beschäftigter Friseure, der bei knapp 21 % liegt.

Insgesamt gab es 2022 ➔ 31.960 geringfügig gemeldete Friseurinnen*Friseure, 2021 waren es noch 32.444.